Josef Fritz (1.6.1897-17.5.1943)

Fritz Josef

Geboren am 01. Juni 1897 in Görtschach/Goriče
Am 17. Mai 1943 in Wien hingerichtet

Josef Fritz wurde am 01.06.1897 in Görtschach/Goriče geboren und war bereits im ersten Weltkrieg an der italienischen Front im Einsatz. Im Gailtal aufgewachsen verließ der politisch sehr aktive Josef Fritz 1920 das Tal, um in Knittelfeld seine Eisenbahner Karriere zu beginnen. Er gehörte bereits ab 1921, bis zu deren Verbot 1934, der Sozialdemokratischen Arbeiter Partei und der freien Gewerkschaft in Knittelfeld an, wie später auch bis 1931 dem Republikanischen Schutzbund – der paramilitärischen Organisation der Partei.

Nach dem Verbot der Partei 1934 blieb Josef Fritz wie auch viele andere Aktivisten des Schutzbundes, SDAPÖ und KPÖ weiterhin im Untergrund politisch aktiv. Bereits ab 1934 engagierte sich Josef Fritz innerhalb einer kommunistischen Zelle bei der Eisenbahn rund um den Maschinenschlosser Heinrich Gärtner in Knittelfeld. Diese wurde 1938 nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland zerschlagen. Ab 1938 baute Gärtner unter anderem mit der Hilfe von Josef Fritz, in Knittelfeld die „Rote Hilfe“ auf und Fritz wurde als Zellenleiter eingesetzt. Er war hier vor allem für die nicht ungefährliche Aufgabe zuständig, neue Mitglieder für die antifaschistische Hilfsorganisation anzuwerben. Die Spendengelder, die er von den Mitgliedern sammelte, gab er an Heinrich Gärtner weiter, der nach seiner Verhaftung durch die Gestapo schwer misshandelt wurde und die Haft nicht überlebte.

Auch Fritz wurde am 9. Juli 1942 gemeinsam mit 60 weiteren Knittelfeldern im Zuge einer großen NS-Verhaftungsaktion im Knittelfelder Raum von der Gestapo verhaftet. Ihm wurde u.a. vorgeworfen kommunistische Flugschriften verbreitet und „Feindsender“ gehört zu haben. Nach über einem halben Jahr in Haft wurde Fritz gemeinsam mit drei Mitangeklagten am 18. Februar 1943 vom 6. Senat des Volksgerichtshofes angeklagt, ein „hochverräterisches Unternehmen, mit Gewalt ein zum Reiche gehöriges Gebiert vom Reiche loszureißen und mit Gewalt die Verfassung des Reiches zu ändern, vorbereitet zu haben.“

Er und seine Mitangeklagten sollen sich lt. Dokumenten zum Gerichtsverfahren damit verteidigt haben, “es sei ihnen nur um die Linderung der Not der Angehörigen verhafteter Arbeitskameraden” gegangen. Doch weil bereits die inhaftierten, von der “Roten Hilfe” unterstützten Arbeitskameraden bzw. deren Familienmitglieder aufgrund kommunistischer bzw. marxistischer Gesinnung als “staatsfeindlich” galten, wurde auf die Argumente der Angeklagten nicht weiter Rücksicht genommen – der Ausgang der Verhandlung stand für Josef Fritz und seine Mitangeklagten ohnehin bereits zu Beginn der Verhandlungen fest.

Josef Fritz wurde zum Tode verurteilt und am 17. Mai 1943 in Wien hingerichtet.

Seine Leiche wurde 1946 exhumiert und schließlich in Brünn beigesetzt, außerdem befindet sich sein Name auf dem 1953 vom KZ-Verband gestifteten Denkmal in Knittelfeld.

Lasser Robert, Daniel Jamritsch

Quellen
* DÖW Akten: 1512, 13.158b/d
* Halbrainer, Heimo: “In der Gewissheit, dass Ihr den Kampf weiterführen werdet”. Clio-Verlag, Graz, 2000. S. 130f.
* Baum, Wilhelm: Zum Tode verurteilt. NS-Justiz und Widerstand in Kärnten. Kitab-Zeitgeschichte, Klagenfurt-Wien, 2012. S. 61f.
* Weinert, Willi: Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer: ein Führer durch den Ehrenhain der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof für die hingerichteten WiderstandskämpferInnen. Alfred-Klahr-Ges., 2005.