Buchpremiere „Geerbtes Schweigen – Die Folgen der NS-‘Euthanasie’“

_mg_6308Am Donnerstag den 22. September präsentierte Bernhard Gitschtaler im würdigen Ambiente des Gedenkort und Museum „Am Spiegelgrund“ in Wien sein neuestes Buch „Geerbtes Schweigen – Die Folgen der NS-‘Euthanasie’“. In den bis auf den letzten Platz gefüllten Museumsräumen lauschten die Anwesenden den einleitenden Worten des wissenschaftlichen Leiters des DÖW Dr. Gerhard Baumgartner und Dr. Herwig Czech, der das Buch als „Pionierarbeit auf dem Gebiet der ‘Euthanasie’-Forschung“ bezeichnete.

Im Zentrum des Werkes „Geerbtes Schweigen“ stehen Familien welche „Euthanasie“-Opfer zu beklagen haben und ihre oft steinigen Auseinandersetzungs- und Aufarbeitungsprozesse der belastenden Gewalterfahrungen. Warum gerade diese Opfergruppe bis heute besonders stigmatisiert ist und wo Angehörige die unter (transgenerationalen) traumatischen Belastungen leiden Unterstützung finden können, sind nur zwei der vielen Fragen, welchen Bernhard Gitschtaler in diesem Buch auf die Spur geht.

Unter den Anwesenden befanden sich neben NRAbg. Harald Walser auch Nikolaus Kunrath, der Leiter des Psychosozialen Dienst Wien Dr. Georg Psota und die Bezirksrätin Sabine Beck. Das Buch ist ab sofort im Handel erhältlich. Die nächste Buchvorstellung findet am 6. Oktober in Salzburg statt.

Zitat aus einem der Interviews welche im Buch „Geerbtes Schweigen“ nachzulesen sind.
“Ich hab immer gesagt: ‘Papa, Mama, Warum!? Du musst das als Bereicherung sehen!’ Ich hab gesagt: ‘Du hast zehn Kinder, jedes von deinen Kindern hat einen Namen, du sprichst jedes Kind mit einem Namen an! Wenn jemand keinen Namen hat, dann hat es den ja nie gegeben. Das ist wie wenn der nie existiert hätte. Aber den Großonkel hat es gegeben. Er ist nicht irgendwer, er ist ein Teil unserer Familie! Deswegen muss das wichtig sein!’”

Bilder: Andrea Gitschtaler